Schachereignis im Spätherbst
10. Heidetreff-Open in Schneverdingen
Winsen (Aller), Langlingen und Hermannsburg vertreten den Landkreis Celle

Inzwischen schon Tradition: Seit nunmehr 10 Jahren trifft sich die norddeutsche Schachwelt in Schneverdingen zum sog. Heidetreff Open, einem bezirksübergreifenden Schnellschach-Turnier, bei dem sich ebenfalls traditionsgemäß alles an deutschen und internationalen Schachgroßmeistern einfindet, was sich gerade im norddeutschen Raum umtreibt - immerhin winken den Turnierbesten nennenswerte Geldpreise. Damit aber auch die normalen und unbedarften Vereinsspieler nicht völlig chancenlos sind, wird das Teilnehmerfeld entsprechend der Leistungsstärke (DWZ bzw. ELO-Zahlen = Maßzahlen für das Leistungsvermögen) in drei Gruppen unterteilt, in denen die die Sieger ermittelt und entsprechend belohnt werden.

In der ersten und leistungsstärksten Gruppe tummelten sich dann auch 14 Großmeister und Internationale Meister, und auch der Rest der 46 Spieler umfassenden Gruppe hatte fast durchweg Landes- oder gar Bundesliganiveau. So nahm es nicht weiter Wunder, dass unsere Vertreter aus dem Kreis Celle (Tobias Falk, Winsen (A) und Peter Schönberger, Schwarmstedt) nur unter "ferner liefen" in der Siegertabelle erschienen. Sieger wurde Internationaler Meister Andrey Orlov (Russland) vor Großmeister Lev Gutmann und dem Internationalen Meister Michael Hoffmann, alle drei Spieler mit einer Leistungsziffer über 2400 (Bundesliganiveau).

In der zweiten Gruppe (31 Teilnehmer) waren die bezirksstärksten Vereinsspieler versammelt, und hier fanden sich mit Rüdiger Hengst (Langlingen), Holger Hertel und Alexander Drezewski (Hermannsburg) sowie Dr.Jahns (Winsen) wenigstens 4 Spieler in der oberen Tabellenhälfte wieder. Auch hier war das Teilnehmerfeld breit gestreut, Schachfreunde aus Bremen, Hamburg, Pinneberg, Osnabrück und Lübeck waren mit am Start. Überraschender Sieger wurde Juri Schaufler von der SVg Böhmetal mit einer DWZ von 1699, vor Marco Simanek (SF Lilienthal), DWZ 1886, und Matthias Heinig (SK Springer Rotenburg), DWZ 1885.

Die dritte, zahlenmäßig umfangreichste Gruppe umfasste 52 Teilnehmer, hier waren die mittelstarken Spieler, aber auch vereinslose Schachfreunde eingruppiert. Unter den ersten 10 dominierten die Teilnehmer aus Hermannsburg mit Norbert Schmitz, Sven Deutgen, Matthias Bergner und Mac Perrey, Reinhard Falk (MTV "Fichte" Winsen) belegte den 12. Platz. Erik Bankert, Claus Dünsing und Stefan Katzke aus Hermannsburg sowie Bernd Bielstein, Ingo Vogler, André Liebich und David Jahn aus Winsen fanden sich im Mittelfeld wieder. Sieger wurde ein vereinsloser Spieler, die Plätze 2 und 3 gingen nach Tostedt und Uelzen.

Zwar konnten die Spieler aus dem Landkreis Celle keine Geldprämien mit nach Hause nehmen, aber die Erinnerung an ein Schach-Großereignis im hiesigen Raum, wie immer gut organisiert und perfekt durchgeführt von den Schachfreunden aus Schneverdingen, in harmonischer Atmosphäre und angenehmem Ambiente. Und den Schachgroßmeistern beim aktiven Spiel zuzusehen, ist schon ein Erlebnis für sich - der eine oder andere Patzer beim eigenen Spiel wiegt dann nicht mehr so schwer.


Immer dicht umlagert: Das Spitzenbrett der Gruppe



Blick in den Turniersaal

Fotos: Reinhard Falk