Bezirksliga: Das vorhergesagte Desaster

Das Wetter war noch das Beste an diesem Sonntag, an dem uns der Weg nach Jesteburg in die Nordheide führte. Dort trafen wir auf die erste Mannschaft der Schachgesellschaft Nordheide, einem der beiden ernsthaften Mitbewerber (neben Schwarmstedt) um den Aufstieg in die Bezirksoberliga. Die Ausgangslage war eindeutig: Auf dem ersten Tabellenplatz stehend, würde ein Sieg heute für uns den sicheren Aufstieg bedeuten, das Ergebnis des letzten Spiels gegen den weiteren Aufstiegskandidaten aus Schwarmstedt wäre dann für uns ohne Belang. Allerdings mussten wir mit einem (letztlich entscheidenden) Handicap antreten - drei unserer Stammspieler standen ausgerechnet bei diesem wichtigen Spiel nicht zur Verfügung. Ein Desaster war vorgezeichnet.

Nun gut - "Der wackre Winser forcht sich nit" - die Stimmung war zwar etwas gedrückt, aber unverdrossen wurden nach dem "Bretter frei" die ersten Bauern in die Schlacht geschickt. Es wurde ein Fiasko.

Dabei waren die ersten Ergebnisse gar nicht so schlecht - nach ca. 3 Stunden hatte André Liebich seinem wertungsmäßig deutlich stärkeren Gegner ein Remis abgerungen, und Heinz Fuhlrott in bewährter und routinierter Manier kurz darauf ebenfalls einen halben Punkt gesichert, so dass der Punktestand für kurze Zeit 1 : 1 ausgeglichen war. Dann aber brach das Unheil geballt über uns herein: In kurzer Abfolge mussten David Jahn, Bernd Bielstein und Eckart Habermann die Waffen strecken, so dass der Zwischenstand schon bedenklich 4 : 1 für Jesteburg lautete. Es nützte dann auch nichts mehr, dass Dr. Jahns in einer völlig ausgeglichenen Stellung ein Remisangebot seines Gegners zunächst ablehnte, um vielleicht doch noch "mit Gewalt" zu einem Siegpunkt zu kommen - nach einer weiteren halben Stunde fruchtloser Figurenbewegungen war für keine Seite ein Weiterkommen zu sehen, so dass es beim Remis blieb. Mit diesem 4,5 : 1,5 stand Jesteburg als Sieger schon fest, und als wäre dies das Signal gewesen - die beiden Falk-Brüder, Tobias und Kristoffer, bis zu diesem Zeitpunkt in recht aussichtsreicher Stellung, brachen innerhalb von 5 Minuten ein und bescherten den Jesteburgern noch 2 weitere Punkte.

Mit der höchsten Niederlage dieser Saison (1,5 : 6,5) schlichen wir, wie man sieht mit hängenden Köpfen, zurück zu unserem Mannschaftsbus. Wie gesagt, das Regen-Graupel-Schlackerwetter schien uns noch das Beste an diesem Spieltag...

Allerdings ist die Hoffnung noch nicht ganz begraben, da überraschenderweise auch Schwarmstedt (gegen Verden II) eine 3 : 5 - Niederlage bezog. Damit bleiben wir auf Platz 2 der Tabelle, und erst in 14 Tagen wird im direkten Duell mit Schwarmstedt die Frage des Aufstiegs in die Bezirks-Oberliga endgültig geklärt - ein Unentschieden würde uns reichen!.